Wappen Pohl

Archivalien der Ortsgemeinde Pohl

Geschichtlicher Abriss

Pohl wurde 1142 erstmals urkundlich erwähnt. 1247 als "Payle" bezeichnet. Der Ortsname "Pohl", in dem das Dialektwort "Pohl" (= "Pfahl") erkennbar ist, leitet sich - möglicherweise als einziger Ortsname am Limes - direkt vom römischen "Pfahlgraben" ab. Die Schreibweise des Ortsnamens war dabei ständigen Wechseln unterworfen. Aktenkundig sind beispielsweise: "Palo" (Anfang 13.Jahrhundert), "Paell" (1247), "Pael" (1247), "Pale" (1260), "Payle" (1346), "Payl" (1365), "Pail" (1402), "Paile" (1420), "Phale" (1448), "Pfohl" (1560), "Poill" (1568), "Pohl" (1710), "Pfol" (1750). Ab 1770 hat sich die heutige Schreibweise "Pohl" durchgesetzt. Auch die Nähe zum lateinischen Wort „palis“ (= „Pfahl“) ist auffällig und erinnert an die Limes-„Palis“aden, die sich durch unsere Wälder und Gemarkungen zog.

1247 schenkt Graf Heinrich II. von Nassau die Kirche zu Niedertiefenbach mit den Kapellen von Pohl und Singhofen dem neu gegründeten Kloster Arnstein. In dieser Urkunde, die sich bis zum Einsturz desselben im Kölner Stadtarchiv befand, wird Pohl erstmals urkundlich erwähnt. Aus dem Arnsteiner Besitz kommt Pohl an die Grafen von Katzenelnbogen und nach deren Aussterben 1479 an die Landgrafen von Hessen.

Die folgenden drei Jahrhunderte bringen Pohl zwar auch einmal ein gewisses Ansehen als Gerichtssitz und Hauptort der "Pohler Hube", zu der auch Lollschied, Roth, Niedertiefenbach und die Wüstung Wolfrade gehörten.

Einen Aufschwung bringen die Jahre der Zugehörigkeit zum Herzogtum Nassau 1816 – 1866 sowie die anschließenden Jahrzehnte im Deutschen Kaiserreich.

Wappen

Das Ortswappen, das die Gemeinde seit 1992 im Schilde führt, knüpft an der Epoche an, die Pohl unverwechselbar machte und ihm den Namen gab: An der Römerzeit. Sie wird repräsentiert durch einen Wachtturm, wie er an mehreren Stellen in der Pohler Gemarkung gestanden hat, sowie durch drei Limespalisaden. Das Wappen wird ergänzt durch einen Löwenkopf. Mehr als 600 Jahre gehörte Pohl zu Herrschaftshäusern, die den Löwen im Wappen trugen - beginnend bei Graf Heinrich II. von Nassau, dem Pohl die urkundliche Ersterwähnung verdankt, über die Grafen von Katzenelnbogen und die Grafen von Hessen bis hin zum Herzogtum Nassau. Erst nach dessen Auflösung 1866 wehten über unserem Land die preußischen Adler bzw. die des Deutschen Reiches und der Bundesrepublik Deutschland. Der Landrat des Rhein-Lahn-Kreises, Kurt Schmidt, genehmigte mit Urkunde vom 4. September 1992 aufgrund § 5 Absatz 1 der Gemeindeordnung von Rheinland-Pfalz diese Wappen.

Wirtschaft

Forstlich wird der Pohler Wald seit 1976 gemeinsam mit dem von Singhofen, Lollschied, Attenhausen, und Seelbach vom Forstrevier Singhofen betreut. Damit liegt der Pohler Wald nun, nachdem er lange zum Forstamt Katzenelnbogen gehört hatte, im Forstamtsbezirk Nassau.

Bestandsgeschichte

Personenstandsunterlagen

Allgemeines:

Personenstandsunterlagen werden gemäß Personenstandsgesetz kontinuierlich an die jeweiligen kommunalen Archive und als Zweitschriften an die Personenstandsarchive (Land) abgegeben.

  • Ausschlaggebend ist bei Geburten das aktuelle Jahr minus 111 (Beispiel 2022 - 111 = 1911 - Die Geburten bis 1911 befinden sich im Archiv)
  • Ausschlaggebend ist bei Heiraten das aktuelle Jahr minus 81 (Beispiel 2022 - 81 = 1941 - Die Heiraten bis 1941 befinden sich im Archiv)
  • Ausschlaggebend ist bei Sterbefällen das aktuelle Jahr minus 31 (Beispiel 2022 - 31 = 1991 - Die Sterbefälle bis 1991 befinden sich im Archiv)

Alle jüngeren Fälle müssen bei den zuständigen Standesämtern angefordert werden.

Das zuständige Standesamt hier ist:

Standesamt Bad Ems-Nassau

Urkunden bis 1972 - Standesamt Niedertiefenbach

Geburtsurkunden, Heiratsurkunden und Sterbeurkunden des Ortes Pohl wurden beginnend 1874 bis zum 1972 beim Standesamt Niedertiefenbach geführt.

Die Urkunden können Sie beim Standesamt der

Stadt Katzenelnbogen
Burgstraße 1
56368 Katzenelnbogen

anfordern.

Urkunden des Standesamtes der VG Nassau 1973 - 2019

Die Sterbeurkunden des Standesamtes der Verbandsgemeinde Nassau 1973 - 1992f können Sie online hier recherchieren oder beim

Stadtarchiv Nassau
Obertal 9
56377 Nassau
stadtarchiv-nassau@vgben.de
0049-2604-952515

anfordern.

Einwohnermeldewesen

Schule

1873 erhält Pohl seine eigene Volksschule.

Im Verbandsgemeindearchiv Bad Ems Nassau befinden sich von der Grund- und Volksschule Pohl folgende Archivalien:

  • Schülerverzeichnis 1899 – 1955
  • Reskriptenbuch 1873 – 1910 (Abschriften von Vorschriften)
  • Strafbuch 1888 – 1917

Kirche

Die Pohler Kapelle gehörte ursprünglich zu Niedertiefenbach und kam 1247 zum Kloster Arnstein. 1874-1875 erbaute man die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt.

Mit etwa zwei Dritteln Katholiken und einem Drittel Protestanten hob sich Pohl über Jahrhunderte hinweg von seinen ganz protestantisch geprägten Nachbardörfern ab.

Vereine

  • Männergesangverein "Cäcilia" 1889 Pohl e.V.

  • Freiwillige Feuerwehr Pohl seit 1966

  • Turn- und Sportverein Pohl e.V. seit 1969

  • Kirchenchor der Katholischen Pfarrgemeinde

  • Förderkreis Limeskastell Pohl seit 2007

Bauakten

Bestandsgliederung